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Matthias W. Birkwald

Schutz des freien Sonntags muss auch in Köln ernst genommen werden!

03.03.2015

Zum internationalen Tag für den freien Sonntag am heutigen 3. März 2015 erklärt der LINKE Kölner Bundestagsabgeordnete Matthias W. Birkwald:

„Ausdrücklich unterstütze ich die Forderung der kirchlich- gewerkschaftlichen Initiative ‚Allianz für den freien Sonntag‘, den arbeitsfreien Sonntag bundesweit zu schützen.

Weil die Gesellschaft gemeinsame Zeit für Kommunikation und Kultur braucht, und die Beschäftigten davor geschützt werden müssen, dass ihre ganze Lebenszeit in Arbeitszeit verwandelt wird, darf der Sonntag nicht zum normalen Arbeitstag werden! Um den auch vom Bundesverfassungsgericht anerkannten Schutz des arbeitsfreien Sonntags umzusetzen, ist eine deshalb enge Beschränkung der Sonntagsarbeit auf das für die Daseinsvorsorge erforderliche Maß im Arbeitszeitgesetz nötig.

In meinem Kölner Wahlkreis haben sich mit Lindenthal und Rodenkirchen zwei der drei Bezirksvertretungen mit parteiübergreifenden Mehrheiten grundsätzlich gegen Sonntagsöffnungen ausgesprochen. Doch die Kölner Verwaltung und eine übergroße Mehrheit aus CDU, SPD, Grünen und FDP im Stadtrat verkehren die Forderung der Sonntagsallianz nach Vorrang für Kommunikation und Kultur vor Kommerz und Konsum mit demonstrativer Ignoranz gegenüber Kirchen und Gewerkschaften ins Gegenteil: So hat sich der Rat über die Beschlüsse der Bezirksvertretungen stillschweigend hinweggesetzt und soll in den kommenden Wochen über weitere Sonntagsöffnungen entscheiden, deren Begründungen nach einer vorläufigen Ablehnung durch die Verwaltung redaktionell nachgebessert wurden.

Damit auch im hillige Kölle der Schutz des arbeitsfreien Sonntages wieder ernst genommen wird, dürfen Verwaltung und die faktische All-Parteien- Koalition gegen DIE LINKE im Rat die Kritik von Gewerkschaften und Kirchen nicht länger übergehen.