Ein erster Stimmungshöhepunkt der Konferenz war der Besuch einer Delegation der streikenden Erzieher*innen aus den Kölner Kindertagesstätten. Britta Munkler (am Mikrophon), stellvertretende Geschäftsführerin von ver.di Köln, berichtete über den Stand der Aktionen in Köln und freute sich mit den Streikenden über die Solidarität der gut 66 Teilnehmenden.
Sabine Zimmermann, stellvertretende Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE im Deutschen Bundestag, unterstrich in der anschließenden Podiumsdiskussion die Notwendigkeit, Leiharbeit und den Missbrauch von Werkverträgen zu stoppen. Frank Bethke, stellvertretender Landesbezirksleiter von ver.di NRW, betonte in einer kämpferisch gehaltenen Rede die zahlreichen Gemeinsamkeiten seiner Gewerkschaft und der LINKEN und warb um Solidarität mit den Beschäftigten der Post, die für höhere Einkommen und eine Arbeitszeitverkürzung auf 36 Stunden streiken und sich gegen Tarifflucht durch geplante Ausgründung regionaler Zustellgesellschaften wehren. Antonia Kühn, Leiterin der Abteilung Hochschulen, Wissenschaft und Forschung des DGB NRW, informierte kenntnisreich und fundiert über die Auseinandersetzungen um die Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Ergebnisse des auf der Befragung von über 3000 Beschäftigten beruhenden ‚Index Gute Arbeit‘ des DGB NRW. Die Auseinandersetzung um Mindeststandards mit den Gestaltungsansprüchen und Interessen qualifizierter Beschäftigter an gesicherten Zukunftsperspektiven zusammenzubringen, war eine ihrer Kernbotschaften, die zum Abschluss der Konferenz auch von Bernd Riexinger, dem Parteivorsitzenden der LINKEN, in seiner eindrucksvollen Vorstellung der Kampagne ‚Das muss drin sein‘ aufgenommen wurde.
In informativen Gesprächen mit Wolfgang Rasten von der IG Metall Köln sowie Manfred Sträter und Zayde Torun von der ngg habe ich mein in der Eröffnungsrede gegebenes Versprechen eingelöst: „Wir Abgeordneten kommen nicht nur, um zu tun, was wir am besten können - nämlich Reden, sondern auch zum Zuhören: Denn ohne Eure Erfahrung in den Betrieben, ohne Eure Aktionen und Streiks hängen wir letztlich im Raumschiff Berlin in der Luft.“
Für ihre Forderung, dass die Behinderung von Betriebsratsarbeit durch Firmen endlich praktisch sanktioniert werden muss, werde und kann ich mich nach dem eindrucksvollen Bericht über ihre erfolgreiche Gegenwehr gegen das Betriebsrätebashing umso nachdrücklicher im Bundestag einsetzen.
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022