Grußwort zum Cologne ‚Womanwalk‘: Frei und wild ist kein Freiwild!!! am 17.01.2016

Liebe Teilnehmende des „Cologne ‚Womanwalk‘: Frei und wild ist kein Freiwild!!!“

Liebe Kölner Frauen, die Ihr heute selbstbewusst für Selbstbestimmung und gegen jede Form sexueller Gewalt bunt und schrill demonstrieren wollt!

Liebe Kölner Männer, die Ihr mit Eurer Teilnahme zeigt, dass der Kampf gegen jede Form von sexueller Gewalt Sache der gesamten Gesellschaft sein muss!

Als Kölner Bundestagsabgeordneter der LINKEN bin ich wie meine gesamte Fraktion solidarisch mit den Zielen Ihrer und Eurer Aktion, auch wenn ich persönlich nicht daran teilnehmen kann.

Auch mir steckt das Entsetzen über die massenhafte sexuelle Gewalt in der Kölner Silvesternacht noch in den Knochen, und ich fordere, dass es nie wieder und nicht nur in unserer Stadt rechtsfreie Räume für Kriminelle und Machos, egal welcher Herkunft, geben darf, die organisiert Frauen sexuell belästigen.

Gemeinsam mit meiner Parteivorsitzenden Katja Kipping sage ich aber auch: „Sexismus ist keine Importware aus dem Ausland, sondern leider fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Auch wenn die alltägliche häusliche Gewalt nicht so spektakulär sein mag wie die öffentliche in Köln: Wir müssen sexualisierte Gewalt auch dann thematisieren und bekämpfen, wenn die Täter nicht die vermeintlich Fremden sind.

Leute, die sich für den Schutz von Frauen nur interessieren, wenn sie von Ausländern angegriffen werden, sind Rassisten. „Wer den Kampf gegen sexuelle Gewalt kulturalistisch auflädt, wer den Eindruck erweckt, dies sei das spezielle Problem einer bestimmten Kultur oder einer bestimmten Religion, der macht sich am Ende des Tages zum Helfershelfer der AfD und von Pegida,“ so hat Katja Kipping diesen Zusammenhang im Bundestag umrissen.

Deshalb ist Ihre und Eure heutige Aktion mit einer klaren Ansage gegen rassistische und antidemokratische Haltungen ebenso ein deutliches Signal gegen Hetze von rechts und die Gewalt der prügelnden Männerhorden, die in der Altstadt Jagd auf Ausländer machen.

Dafür danke ich Ihnen und Euch herzlich und dafür gehört Euch ebenso wie für den Kampf gegen sexuelle Gewalt meine Solidarität.

Ihr/Euer Matthias W. Birkwald MdB