"Die Riesterrente kann die Kürzungen bei der gesetzlichen Rente nicht ausgleichen. Das wird heute in der Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales mehr als deutlich werden. Die Aussagen der Verbraucherzentrale und des Bundes der Versicherten dazu sind eindeutig. Deshalb kämpfen LINKE und Gewerkschaften dafür, dass die gesetzliche Rentenversicherung wieder den Lebensstandard der Rentnerinnen und Rentner sichert. Dies kann und wird nur gelingen, wenn wir den Verfall des Rentenniveaus stoppen. Das haben alle im Bundestag vertretenen Parteien mittlerweile erkannt", erklärt, Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Birkwald weiter:
"Die Aussagen der Deutschen Rentenversicherung sind deshalb nur die halbe Wahrheit. Ja, Altersarmut hat oft konkrete Ursachen, etwa die hohen Abschläge, die kranke Menschen treffen, der Wegfall der Rentenbeiträge bei Langzeitarbeitslosigkeit oder die Abschaffung der Rente nach Mindestentgeltpunkten. Man darf aber nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Genauso trifft die Absenkung des Rentenniveaus jeden einzelnen Rentner und jede einzelne Rentnerin hart.
Vergleicht man die Rentenzahlbeträge aller Rentnerinnen und Rentner (Bestand 2015) mit denjenigen der Neurentnerinnen und -rentner (Zugang im Jahr 2015), so zeigt sich deutlich wohin die Reise geht. Bei den Regelaltersrenten bekommen Bestandsrenterinnen und -rentner 592 Euro, bei den langjährig Versicherten mit 45 Beitragsjahren bekommen sie 1.219 Euro, und nach 35 Beitragsjahren erreichen sie heute 1.078 Euro. Die Neurentnerinnen und -rentnerbekommen dagegen für eine Regelaltersrente nur noch 528 Euro, nach 45 Jahren nur 1.177 Euro und nach 35 Jahren nur noch 848 Euro. Das zeigt mehr als deutlich, wie sich das Niveau der ausgezahlten gesetzlichen Renten immer weiter nach unten bewegt. Deshalb fordert DIE LINKE die Rückkehr zu einem lebensstandardsichernden Rentenniveau von 53 Prozent."
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