„Wegen sieben Euro weniger Beitrag an die Rentenkasse sollen die Menschen zwei Jahren länger arbeiten und deutlich mehr Rentenkürzungen durch Abschläge in Kauf nehmen. Dieses Missverhältnis zeigt: die Rente erst ab 67 ist nicht zu halten. Sie muss weg“, begrüßt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Forderung des DGB-Chefs Michael Sommer, nicht die Altersgrenze auf 67 anzuheben, sondern stattdessen den Beitragssatz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu erhöhen. “Die Rente erst ab 67 ist weder mit dem Arbeitsmarkt vereinbar noch entlastet sie die Rentenkasse spürbar. Sie verschärft lediglich die soziale Schieflage in der Alterssicherung.“
„Mit der Rente erst ab 67 will die Bundesregierung den gesamten Beitragssatz für die Rente um 0,5 Prozentpunkte senken. Das wären 0,25 Prozentpunkte für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bei einem durchschnittlichen Jahresarbeitsentgelt entspräche das einem monatlichen Betrag von 6,67 Euro. Sieben Euro mehr Beitrag würden aber auch weniger Abschläge, also weniger Rentenkürzungen bedeuten. Denn bereits heute muss die Hälfte der Neurentnerinnen und Neurentner durchschnittlich 117 Euro Abschläge in Kauf nehmen, weil sie das gesetzliche Rentenalter nicht erreichen können.
Bereits im September hatten wir diese Rechnung aufgemacht, und damit im Bundestag beantragt, die Rente erst ab 67 vollständig zurückzunehmen (BT-Drs. 17/2935). Wenn wir dabei die Unterstützung des DGB haben – umso besser.“
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022