Als Mitglied im Kuratorium der Stiftung Haus der Geschichte habe ich am Sonntag, dem 05. November 2017 in der Bonner Südstadt an einer denkwürdigen Veranstaltung teilgenommen.
Das Erzbistum Köln hatte 2016 ein Flüchtlingsboot in Malta erstanden. Bis zu 100 Menschen sollen zusammengepfercht in diesem maroden und keinesfalls hochseetauglichen Boot das Mittelmeer überquert haben. Viele verloren dabei ihr Leben. Von Mai bis heute reiste das Boot durch 14 Gemeinden des Erzbistums Köln und hat u.a. in Euskirchen, Kleve, Solingen, Köln, Düsseldorf und Bonn zur intensiven Auseinandersetzung mit den Themen Flucht und Vertreibung eingeladen. Das Angebot wurde sehr gut angenommen und gut genutzt. Durch ein Pontifikalamt unter dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki wurde nun das Ende der Reise des Bootes in der Kirche St. Elisabeth in der Bonner Südstadt zelebriert. Kardinal Woelki übergab das Boot als Ausstellungsstück an den Präsidenten der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Prof. Dr. Hans Walter Hütter. Das Flüchtlingsboot wird nun in die Dauerausstellung des Hauses der Geschichte aufgenommen werden. Ab Mitte Dezember wird die neu gestaltete Dauerausstellung wieder eröffnet werden. Der Eintritt in die Ausstellung wird kostenlos sein. Eindringlich ging Kardinal Woelki in seiner Predigt auf die Not der Flüchtenden ein. Darüber hinaus richtete er sehr klare Worte an die Berliner Sondierer und Sondiererinnen von CDU und CSU: Die Kriminalisierung der Fluchthelfer*innen im Mittelmeer sei grundlegend falsch und Nichtregierungsorganisationen seien eben keine Schlepperbanden sondern Retter und Retterinnen in der Not. Recht hat der Kardinal. Und das habe ich ihm und Prälat Dr. Karl Jüsten, dem Leiter des Katholischen Büros in Berlin, der den Kardinal überzeugt hatte, das Flüchtlingsboot dem Haus der Geschichte für die Dauerausstellung zur Verfügung zu stellen, im Nachgang seiner Predigt auch gesagt. DIE LINKE will das Sterben im Mittelmeer beenden, anstatt Flüchtende, - mit den Worten Woelkis - „absaufen zu lassen“. Das Flüchtlingsboot im Haus der Geschichte ist hierzu ein starkes und sehr gut wahrnehmbares Zeichen.
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