Das Clarenbachwerkes Köln hatte mich zu einem Hintergrundgespräch zur aktuellen Pflegepolitik eingeladen. Am Freitag, dem 03. November machten dabei Frau Doris Röhlich-Spitzer, Mitglied der Geschäftsführung des Clarenbachwerkes Köln und Frau Irina Rasimus, (PR und Kommunikation) deutlich, dass der neu gewählte Bundestag die Aufwertung der Pflegeberufe schnellstmöglich in Angriff nehmen muss.
Denn ohne eine deutliche Anhebung der Einkommen in der Altenpflege, wie sie DIE LINKE mit einer Anhebung des Pflegemindestlohnes auf 14,50 Euro in ihrem Wahlprogramm gefordert hatte, werde es zunehmend schwieriger, gut qualifizierte Jugendliche und junge Erwachsene für die Ausbildung in der Altenpflege zu gewinnen. Immerhin ist sie nun NRW bereits kostenfrei.
Ein besseres gesellschaftliches Ansehens der Altenpfleger*innen sei ebenso nötig, wie bessere Arbeitsbedingungen, um genügend zukünftige Fachkräfte für die Altenpflege ausbilden zu können.
Bereits heute sind ca. 70 Prozent der ca. 600 (überwiegend weiblichen) Bewohner*innen der insgesamt sechs Einrichtungen des Clarenbachwerkes an drei Standorten im Kölner Südwesten zur Finanzierung der Pflege auf Sozialhilfeleistungen nach dem SGB XII angewiesen. Deshalb dürften die Kosten dieser Aufwertung nicht auf die Bewohner*innen abgewälzt werden.
Neben deutlicher Zustimmung zu diesen pflegepolitischen Kernforderungen des LINKEN Wahlprogramms erhielten Beate Hane-Knoll, (Direktkandidatin im Wahlkreis Leverkusen/Köln IV, Krankenschwester und sachkundige Einwohnerin im Gesundheitsausschuss des Rates der Stadt Köln), mein Wahlkreismitarbeiter Wolfgang Lindweiler und ich bei diesem Gespräch wichtige Eindrücke zu aktuellen Entwicklungstendenzen der zum Diakonischen Werk gehörenden Einrichtung: So wird im Alltag der 800 Beschäftigten aus 41 Nationen der Aspekt einer kultursensiblen Pflege zunehmend wichtiger.
Für die Einrichtungen werde auch der Ausbau von Qualifikationen und eine breitere Versorgung im Bereich der Palliativmedizin immer wichtiger, da die Aufenthaltsdauer der Bewohner*innen in den Einrichtungen deutlich zurückgehe. Der Grund: Immer mehr ältere Menschen wollen mit häuslicher Pflege die Aufnahme in eine stationäre Pflegeinrichtung vermeiden, so lange es irgendwie geht.
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022