Zur heute veröffentlichten Gender-Pension-Gap-Studie von GDV und Prognos erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE:
„Die Versicherungswirtschaft betreibt ein durchsichtiges Spiel, wenn sie empfiehlt, dass Frauen ihren niedrigen gesetzlichen Renten mit höheren Riesterbeiträgen hinterhersparen sollen.
Das wird nicht funktionieren, denn die Ursachen von niedrigen Frauenrenten liegen auf der Hand: Frauen arbeiten erstens überproportional im Niedriglohnsektor: Der Frauenanteil ist dort mit 27 Prozent wesentlich höher als der entsprechende Anteil der Männer (16 Prozent). Zweitens waren von den 1,9 Millionen Menschen, die 2015 den gesetzlichen Mindestlohn erhielten, 63 Prozent Frauen.
Darum fordert DIE LINKE eine existenzsichernden gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro brutto, von dem vor allem zukünftige Rentnerinnen profitieren werden würden.
Außerdem muss die bis 1991 gültige rentenrechtliche Aufwertung von Zeiten niedriger Löhne (Rente nach Mindestentgeltpunkten, von der zu 88 Prozent Frauen profitieren) wieder eingeführt bzw. entfristet und verbessert werden.
Die Studie finden Sie hier
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022