Gemeinsam mit den über einer Millionen Teilnehmer*innen nahm ich auch in diesem Jahr Christopher-Street-Day (CSD) in meiner Heimatstadt Köln teil.
Die Kölner Parade gilt neben der in Berlin, als größte Manifestation von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen im deutschsprachigen Raum.
Und auch wenn sich die Situation von Lesben, Schwulen, Trans-, Bi- und Intersexuellen vor allem in den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich verbessert hat, braucht es diese Demonstration, klare Kante zum Beispiel gegen erstarkte reaktionäre und konservative Kräfte, die die rechtliche Gleichstellung aller Lebensformen in Frage stellen, zu zeigen!
So fällt die rechte AfD nicht nur im Deutschen Bundestag mit Stimmungsmache gegen sexuelle Minderheiten und deren angebliche Privilegierung auf. Ein Phänomen, welches leider europaweit zu beobachten ist.
Gewalt richtet sich sowohl gegen Migrantinnen und Migranten als auch gegen Lesben, Schwule und Bi- und Transsexuelle. Die CSD-Kundgebungen in vielen Städten ist genau der richtige Ort, um gegen Homophobie, Gewalt, Hass und Rassismus auf die Straße zu gehen!
In Köln sprechen sich die CSD-Organisatoren völlig zu Recht für die erweiterte Finanzierung der Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit in Schulen aus und für die Unterstützung für eine bessere Antidiskriminierungsarbeit für Menschen mit HIV und Mittel für die Aufklärung zu neuen Behandlungsmethoden.
Ganz klar beziehen wir mit allen Akteuen Position für eine Intensivierung der Unterstützung für LGBTIQ*-Geflüchtete!
In den Talkrunden zum Kölner CSD war für DIE LINKE. meine Bundestagskollegin Doris Achelwilm, vertreten.
Die queer- und gleichstellungsploltische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag:
In den zurückliegenden 12 Monaten ist das gesellschaftliche Klima nicht besser geworden, das Zeitfenster für so einen Bundestagsbeschluss dürfte sich inzwischen geschlossen haben. Grenzen werden wieder dichtgezogen, Spaltungen verschärft, Minderheitenrechte systematisch in Frage gestellt und unter Druck gesetzt. Wer Fortschrittliches für alle will, muss sich zusammenschließen und Menschen verbinden, für soziale, ökologische, antirassistische, demokratische und eben geschlechtergerechte, queere, LGBTTIQ* betreffende Ziele.
Auch, was die "Ehe für alle" angeht, bleibt einiges zu tun, denn wirklich für alle ist sie bis heute nicht.
Wir wissen, dass sich auch in den Straßen und Dörfern hierzulande queere Identitäten immer noch sicherheitshalber bedeckt halten (müssen). Wir werden um den Schutz sexueller/geschlechtlicher Identitäten im Grundgesetz und die Abschaffung des inzwischen 60 Jahre alten Ehegattensplittings weiter kämpfen. Für die Aufhebung der Eheprivilegien per se und aller (Geschlechter-)Verhältnisse schließlich, in denen der Mensch kein respektiertes, in Würde und gleich behandeltes Wesen ist.
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022