Am 5. November 2010 fand in der Frechener Gaststätte "Einstein" eine Informationsveranstaltung des Ortsverbands DIE LINKE. Frechen zur Rentenpolitik statt. Etwa 30 bis 40 Bürger_innen waren gekommen, um sich über die rentenpolitsichen Vorschläge der Linksfraktion im Bundestag zu informieren.
In seinem Vortrag ging Matthias W. Birkwald besonders auf die Zukunft der Rente ein und wandte sich gegen die Pläne der Bundesregierung zur Rente mit 67.
Der Abgeordnete forderte, Altersarmut konsequent zu verhindern und die gesetzliche Rente wieder an der Lebensstandardsicherung zu orientieren. Kein Rentner dürfe im Monat unter 800 € fallen. Um dies zu erreichen, wolle DIE LINKE. die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhöhen, die Rente wieder an der Lebensstandardsicherung orientieren und sämtliche Kürzungsfaktoren aus der Rentenformel streichen.
Die Rente erst ab 67 lehnte Birkwald rundweg ab und forderte einen flexiblen Renteneinstieg ab dem 60. Lebensjahr. Wer länger arbeiten will, könne es tun; wer nicht mehr arbeiten kann, müsse es nicht. So würde man den individuellen Belastungen der Arbeitswelt gerecht.
Zudem müsse die gesetzliche Rentenversicherung schrittweise zu einer einheitlichen, sozialen Erwerbstätigenversicherung umgebaut werden. Nur wenn alle Erwerbstätigen – egal ob abhängig Beschäftigte, Selbstständige oder FreiberuflerInnen – gemeinsam versichert seien, würden Sicherungslücken im Alter für alle vermieden und die Finanzierung auf eine breitere und ergiebigere Grundlage gestellt.
DIE LINKE wolle den Solidargedanken in der gesetzlichen Rentenversicherung stärken, indem die Beitragsbemessungsgrenze aufgehoben werde. So sorge man dafür, dass starke Schultern mehr tragen als schwache und die Rentenversicherung für alle kostengünstiger werde.
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