„Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Bis 2032 werden die Löhne um 53 Prozent und die Renten nur um 38 Prozent steigen. Das zeigt, dass die Stabilisierung des Rentenniveaus nur ein Strohfeuer ist, das nach 2025 wieder erlöschen wird. DIE LINKE fordert eine stufenweise Erhöhung des Rentenniveaus auf 53 Prozent“, kommentiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE., den heute vorgelegten Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung.
Birkwald weiter:
„Gleichzeitig hat die Bundesregierung die Kostenbelastung der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler aufgrund des eingefrorenen Rentenniveaus massiv nach unten korrigiert, auf einmalig 400 Millionen Euro im Jahr 2025. Das zeigt: Eine lebensstandardsichernde und auskömmliche gesetzliche Rente ist machbar.
Und sie ist auch langfristig finanzierbar.
Außerdem sind die heute veröffentlichten Erwerbstätigenquoten von 60- bis 64-Jährigen völlig irreführend, da sie auch Erwerbslose mitzählen. Entscheidend für eine Bewertung der Rente erst ab 67 ist, wie viele Beschäftigte es sozialversicherungspflichtig und in Vollzeit bis zur Rente schaffen.
Sind es bei den 60-Jährigen noch knapp 40 Prozent, so stürzt die Vollzeitquote bei den 64-Jährigen auf 11,8 Prozent ab.
Nur wer mit 64 noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, hat eine realistische Chance, ohne Abschläge in die Rente zugehen.
Das ist aber eine Minderheit.
So sicher, wie die Rente erst ab 67 nicht mehr Jobs für Ältere schafft, so sicher führt sie zu immer schmaleren Renten und zu mehr Altersarmut.
Die Rente erst ab 67 zurückzunehmen, wäre ein wichtiger Schritt im Kampf gegen künftige Altersarmut.
Durchschnittlich verdienende Beschäftigte und ihre Chefs würde das jeweils keine acht Euro im Monat kosten.“
zu den Berichten des BMAS:
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022