Statt Altersarmut – Renten rauf!
Die Veranstaltung der Rosa-Luxemburg Stiftung mit dem rentenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion der DIE LINKE Matthias W. Birkwald (MdB) offenbarte zahlreiche Defizite in der Rentenpolitik der CDU-/SPD-Bundesregierung.
Erstaunen bei den Gästen, als sie erfuhren, dass Durchschnitts-Arbeitgeber*innen und Durchschnitts-Arbeitnehmer*innen lediglich 8 Euro mehr in die Rentenkasse einzahlen müssten, um das Renteneintrittsalter von derzeit 67 Jahren wieder auf 65 Jahre senken zu können.
Die durchschnittliche Rente (nach 35 Beitragsjahren) betrug im Jahr 2000 genau 1.016 Euro Ost, 1021 Euro West. Um die Preissteigerungen bis zum Jahr 2017 auszugeichen, hätte sie um 434,74 Euro angehoben werden, also 1.306,47 Euro betragen müssen. Stattdessen senkte die Bundesregierung die Renten: im Jahr 2017 lag die durchschnittliche Rente bei 872 Euro. Ein reales Minus von 33 %.
Kein Wunder also, dass die Altersarmut immer größer wird. Und immer mehr Altersrentner*innen auf Grundsicherung und Wohngeld angewiesen sind. Seit 2003 erhöhte sich die Zahl der Bezieher*innen von Grundsicherung im Alter von 257.700 auf 559.419 (Dezember 2018).
Knapp 271.000 Renter*innenhaushalte beziehen zudem noch Wohngeld (2017). Hinzu kommen geschätzte 1,8 Mio. Rentner*innen (2/3 Frauen!), die sich schämen, zum Amt zu gehen oder nicht in der Lage sind, dies alleine zu bewältigen. 17 % aller Menschen ab 65 J. gelten als arm (1,2 Mio. Männer und 1,6 Mio. Frauen!) – Tendenz langfristig ansteigend.
Die derzeitige Grundsicherung und Grundrente schützen demnach nicht vor Armut!
DIE LINKE hat elf Bausteine für ein solides und solidarisches Rentenkonzept entwickelt:
Nach dem sehr kompakten sowie unglaublich informativen Vortrag von Mattias W. Birkwald hatten die Gäste noch einige Fragen.
Kerstin Kassner (MdB) moderierte die Diskussion wie gewohnt souverän und bedankte sich im Anschluss bei den Gästen für Ihr Interesse und insbesondere Matthias W. Birkwald für den anschaulichen Vortrag bzw. sein Kommen generell.
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