8. März Internationaler Frauenkampftag
DIE LINKE kämpft für die Aufwertung der Berufe in Pflege, Bildung und Erziehung. DIE LINKE kämpft für sexuelle Selbstbestimmung und gleiche Rechte. Für gleiche Löhne für gleiche und gleichwertige Arbeit.
Frauen sind in dieser Krise besonders belastet: Durch den Wegfall der Kinderbetreuung, in der Pflege, durch besonders lange Tage. Wir haben gesehen, dass systemrelevante Berufe in besonderem Maße weiblich sind.
Wir haben auch in aller Deutlichkeit gesehen, dass Systemrelevanz weder vor schlechter Bezahlung noch vor prekären Arbeitsverhältnissen schützt – ganz im Gegenteil.
Pflege, Einzelhandel sowie Erziehung, das sind Arbeitsbereiche, in denen in der großen Mehrzahl Frauen arbeiten, 83 Prozent der Beschäftigten in der Altenpflege, 67 Prozent im Einzelhandel, 95 Prozent der Erzieher:innen sind weiblich. Es sind gerade diese Frauen im Einzelhandel und im Erziehungs- und Pflegedienst, die ein besonders hohes Risiko tragen, an Covid19 zu erkranken.
Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit – die sie auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hin veröffentlichte – sind berufstätige Frauen zudem auch mehr als Männer von den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns betroffen.
Frauen arbeiten sowieso schon häufiger im Niedriglohnsektor und sie sind leider auch die ersten, die ihren Job verloren haben, als die Kulturbranche und die Gastronomie größtenteils ihre Arbeit niederlegen mussten und haushaltsnahe Dienstleistungen nur sehr eingeschränkt ausgeführt werden konnten. Während Erwerbslosigkeit im Zeitraum von Februar 2020 bis Januar 2021 bei Männern um 1,8 Prozent stieg, waren es bei Frauen 5,7 Prozent.
Der große Anteil der Frauen im Niedriglohnsektor, in Minijobs und schlecht entlohnten Branchen, führt auch in Deutschland zu einer erheblichen Lohnlücke zwischen den Geschlechtern – dem sogenannten Gender Pay Gap. Mit 19 Prozent ist er einer der höchsten in Europa.
Meine Forderungen zum 8. März lauten:
Insgesamt müssen Pflege- und Erziehungsberufe endlich aufgewertet werden. Wir bekämpfen den Niedriglohnsektor wollen den gesetzlichen Mindestlohn auf zwölf bis 13 Euro anheben.
Dafür brauchen wir eine bessere Tarifbindung im Einzelhandel und in der Pflege. Wir wollen Sonntagsarbeit verhindern, wenn es möglich ist und wir wollen Ruhezeiten garantiert sehen.
Für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung!
Vor 150 Jahren wurde der Paragraph 218 ins Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches geschrieben. Dem enormen Widerstand der Frauenbewegung zum Trotz ist er immer noch nicht gestrichen. Bis heute stehen Frauenärzt:innen vor Gericht, wegen angeblicher „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche. Die Paragraphen 218 und 219a gehören endlich auf den Müllhaufen der Geschichte.
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