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Matthias W. Birkwald

Statt Nullrunde: Moderate Rentenerhöhung jetzt!

Die Politik muss verhindern, dass wegen Corona-bedingter Lohnsenkungen auch die Renten real sinken

05.07.2021

Pressemitteilung von Matthias W. Birkwald, 30. Juni 2021

„Der Rentenzahlbetrag der 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner liegt durchschnittlich nur bei 1.048 Euro. Und viele Menschen, die ihr Leben lang unterdurchschnittlich verdient haben, liegen trotz jahrzehntelanger Erwerbsarbeit unterhalb von 1.000 Euro. Weil die Löhne im vergangenen Jahr coronabedingt gesunken sind, werden die Renten im Osten nur minimal angehoben und im Westen fällt die übliche Rentenerhöhung zum 1. Juli komplett aus. Dabei steigen die Preise deutlich und durch die aktuelle Inflation sinken die Renten zwar nicht nominal, aber real. Laut dem Statistischen Bundesamt ist beispielsweise Heizöl 35 Prozent teurer geworden, Speiseöl um elf Prozent, der Feldsalat wurde um sieben Prozent teurer, die Butter um vier und für Essen auf Rädern zogen die Preise um drei Prozent an. Darum brauchen wir eine außerordentliche Rentenerhöhung im Rahmen der schrittweisen Anhebung des Rentenniveaus von real 48,3 Prozent auf lebensstandardsichernde 53 Prozent“, erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur Erhöhung der gesetzlichen Renten um 0,7 Prozent im Osten und zur Nullrunde im Westen. Birkwald weiter:

„Der erste von vier Schritten sollte nun begangen werden, um die inflationsbedingte Rentenentwertung wenigstens teilweise auszugleichen. Ich fordere die Bundesregierung auf, am 7. September im Deutschen Bundestag einen Gesetzentwurf vorzulegen, mit dem das Rentenniveau rückwirkend zum 1. Juli 2021 um 1,1 Prozentpunkte auf zunächst 49,4 Prozent (ohne statistischen Revisionseffekt) angehoben wird. Dies entspräche einer moderaten Rentenerhöhung um 2,28 Prozent und brächte einer Standardrentnerin nach 45 Beitragsjahren zum Durchschnittsverdienst 35,04 Euro mehr Rente im Monat. Dies ist finanzierbar, denn durchschnittlich verdienende Beschäftigte mit einem Bruttoeinkommen von 3.461,75 Euro müssten dafür nur 8,02 Euro mehr im Monat in die Rentenkasse einzahlen und ihr Chef oder ihre Chefin ebenfalls.

Alle Versicherten hätten dann zudem die Gewissheit, dass sie bei ihrem eigenen Renteneintritt ebenfalls ein höheres Rentenniveau hätten. In den kommenden drei Jahren sollten die Renten ebenfalls außerordentlich und zusätzlich um jeweils weitere 1,2 Prozentpunkte angehoben werden, so dass ab dem 1. Juli 2025 das Rentenniveau wieder bei lebensstandardsichernden 53 Prozent läge, so wie im Jahr 2000, bevor es von Gerhard Schröder (SPD), Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) und Walter Riester (SPD) in den Sinkflug geschickt wurde. Dann wäre die ineffiziente und teure Riesterrente überflüssig. Eine schöne Vorstellung.“