Der Eigentümer Edeka Südwest verkauft ohne Not das Filialnetz der K&U Bäckerei. Über 3000 Beschäftigte sind betroffen. Diese Zerschlagung ist unverantwortlich, denn Edeka Südwest zählt zu den Gewinnern der Corona-Pandemie und erzielt satte Gewinne. Die Beschäftigten haben in der Krise Herausragendes geleistet - trotz erhöhtem Ansteckungsrisiko haben sie die Grundversorgung der Bevölkerung aufrechterhalten. Statt einer verdienten Lohnerhöhung, sollen die Filialen von K&U an die Inhaber der Einzelfilialen von Edeka Südwest verkauft werden. Dort drohen den Beschäftigten Lohnverluste, längere Arbeitszeiten und eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Für sie gelten dann die jetzigen Tarifverträge nicht mehr und ihre Betriebsräte sind nicht mehr für sie zuständig. Für die vielen langjährig Beschäftigten, darunter vor allem Frauen in Teilzeit, ist das eine Drohkulisse und stellt ihre Zukunftsperspektive in Frage.
Wir, Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien, stehen an der Seite der Beschäftigten der K&U Bäckerei und fordern Edeka Südwest auf, soziale Verantwortung zu übernehmen:
Das Mindeste in dieser Situation ist, dass Edeka Südwest garantiert, dass Filialen, die nicht verkauft werden können, weiter betrieben werden, um den Beschäftigten die Arbeitsplätze und den Kunden das Angebot zu erhalten. Wir unterstützen die Forderungen der Gewerkschaft NGG, dass die tariflichen Bedingungen für verkaufte Filialen länger fortbestehen als das übliche eine Jahr, um für die Beschäftigten die Löhne, die Arbeitszeit, das Urlaubsgeld, die Zuschläge und die Fünftagewoche auch in Zukunft zu sichern und dem Drohszenario einer Verschlechterung von Arbeitsbedingungen ein Ende zu setzen. Wir fordern Edeka Südwest auf, mit der NGG zurück an den Verhandlungstisch zu gehen und sozialpartnerschaftliche Lösungen zu finden. Auch bei den politischen Rahmenbedingungen sehen wir Handlungsbedarf: Eine erleichterte Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen würde eine Tarifbindung auch für die K&U-Filialen garantieren.
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