v.l.n.r.: Jan Hassloch (Gruppenführer Bergungsgruppe), Christoph Wiedemann (Fachberater), Michael Kämmerer (Ortsbeauftragter), Matthias W. Birkwald, Michael Klauer (Gruppenführer Notinstandsetzung), Nils Junker (Truppführer Bergung), Marc Bujack (Regionalstellenleiter)
Am Dienstag, dem 12.07., kurz vor der Jährung der schrecklichen Flutkatastrophe mit über 180 Toten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, habe ich den Ortsverband Brühl des Technischen Hilfswerks (THW) besucht.
Es ist beeindruckend, wie vielfältig das THW eingesetzt werden kann. So kommen die Helferinnen und Helfer bei Sturmschädenbeseitigungen, in der Flüchtlingshilfe, bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und eben auch bei Großschadensereignissen wie der Starkregenkatastrophe im vergangenen Jahr zum Einsatz.
Im Ortsverband Brühl wurden mir die Fachgruppen für Ortung und Bergung vorgestellt. Dabei ist es bemerkenswert, wie anpassungsfähig das THW ist; die einzelnen Fachgruppen können flexibel eingesetzt werden und sind deutschlandweit gleich aufgebaut, weshalb sich einzelne Fachgruppen gut abwechseln können.
Mein besonderer Dank gilt dabei den Helferinnen und Helfern des THW, die sich größtenteils ehrenamtlich engagieren und dabei auch oft aufgrund der Dauer der Einsätze Konflikte mit Familie und Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern riskieren.
Ebenfalls beeindruckt war und bin ich von der guten Jugendarbeit des THW, denn allein im Jahre 2021 konnte das THW in Brühl 27 neue Helferinnen und Helfer für die Grundausbildung gewinnen, wovon auch fünf neue Junghelferinnen und Junghelfer gewonnen werden konnten.
Aber es gibt auch von Seiten des THW Wünsche an die Politik. So werde ich mich in Zukunft dafür einsetzen, dass es von Seiten des Bundesfinanzfinanzministeriums die Finanzierungszusage für das Bundesbauprogramm des THW geben wird. Dadurch würde es auch für das THW in Brühl eine neue Unterkunft geben. Nach Besichtigung der aktuellen Unterkunft kann ich sagen: Das ist eine sinnvolle Investition, es sollte wenigstens Platz geben, um das komplette Gerät und alle Fahrzeuge vernünftig überdacht lagern zu können. Ein weiterer Wunsch, für den ich mich im Deutschen Bundestag einsetzen werde, ist, einen Automatismus zu etablieren, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern gedankt wird, wenn sie die Helferinnen und Helfer des THW für ihre wichtige Arbeit freistellen.
Klar ist, dass es in Zukunft eine Stärkung des Katastrophenschutzes in Deutschland braucht. Extremwetterereignisse werden sich mit dem Fortschreiten des Klimawandels häufen und die Ampel macht aktuell auch keine 1,5-Grad konforme Klimapolitik. Zusätzlich braucht es auch unbedingt eine Stärkung der Klimaanpassungsmaßnahmen wie beispielsweise der Renaturierung von Flüssen, der Schaffung ausreichender Retentionsflächen und der Verbesserung der Warninfrastruktur.
Dennoch bin ich nach dem Ortstermin mit dem THW in Brühl optimistisch, was den Katastrophenschutz angeht: Es gibt große Fachkompetenz und in den vergangen Jahren einen starken Zulauf beim THW. Die die Bundesregierung tragenden Parteien und Fraktionen sind nun gefordert, die nötigen finanziellen Mittel bereitzustellen, damit die Expertinnen und Experten künftig ihre wichtige - und oft ehrenamtliche - engagierte Arbeit auch gut und erfolgreich verrichten können.
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