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Matthias W. Birkwald

Dialog mit Stern: Betriebsbesichtigung bei Gerolsteiner

13.01.2023

v.l.n.r. Günter Leuschen, Mitglied des Betriebsrates; Ann Börries, Unternehmenskommunikation; Sabine Diße, kaufmännische Geschäftsführung; Joachim Schwarz, kaufmännische Geschäftsführung;  Matthias W. Birkwald MdB; Stefan Söhngen, Büro Matthias W. Birkwald; Anne Jakoby, Schülerpraktikantin.

Auf dem untern Bild ist die Produktpallette von Gerolsteiner zu sehen.

 

Am Dienstag, dem 10.01. habe ich die Gerolsteiner Brunnen GmbH in Gerolstein besucht. Neben einer beeindruckenden Werksführung gab es ein intensives und sehr informatives Gespräch mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat über Klimaschutz, regionale Infrastruktur, Löhne, Betriebsrenten, betriebliche Mitbestimmung und die Produktpalette  

Gerolsteiner ist mit über 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in der Eifel und deutschlandweit Marktführer im Bereich Mineralwasser. Aktuell bildet das Unternehmen in 14 verschiedenen Ausbildungsberufen wie zum Beispiel Industriemechaniker, Mechatroniker oder Lebensmitteltechniker aus. Gerolsteiner verkauft natürliches Mineralwasser und Erfrischungsgetränke sowohl in Einweg- als auch in Mehrwegflaschen, wobei Glasmehrwegflaschen bis zu 50 Mal genutzt werden können und PET Mehrwegflaschen bis zu 15 Mal wiederverwendet werden können.

Eines der Hauptthemen des Gesprächs war der Klimaschutz in der Region und beim Unternehmen selbst. Gerolsteiner produziert aktuell schon klimaneutral, allerdings nur aufgrund von Kompensationsprojekten im Ausland. Ziel der Gerolsteiner GmbH ist, komplett klimaneutral zu werden; dafür wird die betriebsinterne Logistik (z.B. Gabelstapler) elektrifiziert, ein Biomassekraftwerk gebaut und Vertragsspeditionen werden bei der Beschaffung LNG-betriebener LKW unterstützt. Gerolsteiner konnte es mit diesen und weiteren Maßnahmen schaffen, seinen CO2-Fußabdruck gegenüber 2016 um 47 Prozent zu reduzieren. Zudem ist Gerolsteiner auch regional im Klimaschutz aktiv und hat im Projekt „Zukunftswald“ um Gerolstein herum 160.000 Bäume gesetzt.

Als LINKER sind mir die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten besonders wichtig und hier kann ich nach dem Gespräch mit einem Mitglied des Betriebsrats sagen, dass Gerolsteiner hier ebenfalls gut aufgestellt ist. Es gibt einen Tarifvertrag mit der NGG, dennoch wird meistens übertariflich bezahlt, es gibt niemandem im Unternehmen der den gesetzlichen Mindestlohn erhält. Zudem gibt es eine Betriebsrente, bei der Gerolsteiner als Arbeitgeber 50 Prozent der Beiträge einzahlt, also eine betriebliche Altersversorgung, die sich für die Beschäftigten lohnt. Außerdem ist die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei Gerolsteiner mit 16 Jahren besonders hoch. Umso besser finde ich es, dass Gerolsteiner auch soziale Projekte in der Region - wie beispielsweise Jugendfeuerwehren oder Sportvereine - unterstützt.

Ein wichtiges Anliegen der Firma Gerolsteiner war es, über den Ausbau der Infrastruktur in der Region zu reden. Um CO2-Emissionen weiter zu reduzieren möchte Gerolsteiner einen Teil seiner Logistik auf die Schiene verlagern. Das ist aktuell nicht möglich, da die Eifelstrecke zwischen Köln und Trier nur eingleisig verläuft, nicht elektrifiziert ist und durch die Starkregenkatastrophe im Juli 2021 teilweise zerstört wurde. Die Forderung von Gerolsteiner, hier möglichst schnell für eine Elektrifizierung und einen zweigleisigen Ausbau zu sorgen, teile und unterstütze ich und werde sie in meine Fraktion einbringen. Eine durchgängige zweigleisige und elektrische Bahnverbindung von meinem Wahlkreis in Köln bis in die Eifel ist nicht nur klimapolitisch geboten, sondern sie wäre auch einen wichtiger Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung der ganzen Eifelregion.

Es lässt sich also festhalten, dass Gerolsteiner einen großen Beitrag zum Klimaschutz leistet und für gute Löhne und Arbeitsbedingungen sorgt. Ich nehme nach Berlin vor Allem die Forderung nach einem zweigleisigen Ausbau und Elektrifizierung der Eifelstrecke mit und werde mich dafür einsetzen.