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Matthias W. Birkwald

Finger weg von Aktienspielereien bei der Rente!

„Die Kritik an der Aktienrente aus den eigenen Reihen sollte die Ampel aufhorchen lassen“

03.08.2023

„Ich stimme der Kritik der Präsidentin des VdK, Verena Bentele, sowie der Kritik der Gewerkschaften an den Plänen der Bundesregierung zur Einführung einer Aktienrente zu. Kosten und Nutzen dieses Vorhabens stehen in keinem sinnvollen Verhältnis. Die Renditeerwartungen sind nach aktueller Aktienlage unrealistisch hoch und würden die Beitragszahler und Beitragszahlerinnen mit Durchschnittseinkommen und ihre Chefs in aktuellen Werten irgendwann um gerade einmal 8,99 Euro entlasten. Auch der Rentenexperte der Grünen, Markus Kurth, ist sich unsicher, ob die Aktienrente diese Renditeerwartungen überhaupt einhalten kann. Wenn jetzt selbst die Grünen als Koalitionspartner Zweifel an dem Nutzen der Aktienrente haben, sollte die Ampel endgültig die Finger davon lassen.

Wir LINKEN sagen: Keine Aktienspielereien, für die der Staat am Ende wieder haften soll sondern wir brauchen eine starke und zuverlässige Rentenversicherung! Deshalb fordert DIE LINKE die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung, in die alle Menschen mit Erwerbseinkommen einzahlen, also auch Beamtinnen und Beamte, Freiberufliche und Selbstständige und allen voran die Abgeordneten des Deutschen Bundestages.

Die Rentnerinnen und Rentner brauchen außerdem jetzt eine Rentenerhöhung, die die Inflation endlich ausgleicht. Daher fordere ich eine zusätzliche, einmalige und außerordentliche Rentenerhöhung um zehn Prozent zum 1. Januar 2024. Damit können wir das Rentenniveau wieder von 48 auf lebensstandardsichernde 53 Prozent anheben. Das brächte den Rentnerinnen und Rentnern viel mehr als Aktienexperimente über das sogenannte Generationenkapital!“