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Matthias W. Birkwald

Umfrage zeigt: Mehrheit lehnt Koppelung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung ab

Auch Wählerinnen und Wähler der CDU wollen keine Maloche bis zum Tode - Zuckerbrot statt Peitsche!

18.10.2023

Die CDU und FDP sollten sich diese Umfrage ganz genau ansehen (hier klicken). Denn sie zeigt: die Menschen lehnen die Maloche bis zum Tode ab! Gerade bei den CDU-Wählerinnen und Wählern sprach sich eine deutliche Mehrheit gegen diesen Vorschlag aus. Also liebe CDU, hört doch bitte mit diesem Quatsch auf.

15 Prozent der Menschen sterben bereits heute vor ihrem 65. Geburtstag, 17 Prozent sterben vor ihrem 67. Geburtstag und 20 Prozent sterben vor ihrem 69. Geburtstag. Bei einer weiteren Verlängerung der Lebensarbeitszeit hätten sie überhaupt keine Rente mehr. Außerdem sterben die ärmsten zehn Prozent der Senioren im Durchschnitt knapp achteinhalb Jahre eher als die reichsten zehn Prozent der Senioren. Die Menschen wissen das und sprechen sich deshalb zu Recht gegen dieses Modell aus.

Wir LINKEN sagen: Eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit – egal nach welchem Modell – wäre eine gigantische Rentenkürzung und träfe vor allem diejenigen mit den geringsten Renten und den geringsten Alterseinkommen am härtesten. Das sind aber gleichzeitig diejenigen, die in unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten, die härtesten körperlichen und auch psychisch anstrengendsten Arbeiten geleistet haben und leisten, wie zum Beispiel Fliesenleger, Straßenbauer, Müllmänner, Kanalreiniger, Schichtarbeiter und Schichtarbeiter, Altenpflegerinnen, Kassiererinnen, Krankenschwestern, Köchinnen und Köche, Fließbandarbeiterinnen und Fließbandarbeiter.

Darum lehnt DIE LINKE schon die Anhebung auf 67 Jahre und erst recht jegliche weitere Anhebung der Regelaltersgrenze darüber hinaus ab. Dieser Peitsche bedarf es nicht. Wer keine Rente in Anspruch nimmt und nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeitet, erhält schon nach heute geltendem Recht nach beispielsweise zwei Jahren eine um ca. 17 Prozent höhere Rente bis zum Lebensende. Und seit Anfang dieses Jahres dürfen Rentnerinnen und Rentner sogar unbegrenzt dazu verdienen. Darum sehe ich die Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen in der Pflicht, ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eben auch gute Arbeit anzubieten, sodass sie die Möglichkeit, länger zu arbeiten, auch freiwillig nutzen wollen. Wir brauchen Zuckerbrot statt Peitsche!