Ich spreche mich klar für den Weiterbetrieb des Baustoffspendenzentrums NRW unter einem neuen Träger im Jahre 2024 aus. Im Baustoffspendenzentrum werden regelmäßig Baustoffe an Flutbetroffene aus NRW und RLP gratis verteilt. Dazu ist neben den notwendigen Spenden und Hilfsgeldern vor allem ehrenamtlicher Einsatz nötig. Mein dank gilt besonders allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für das, was sie den vergangenen zweieinhalb Jahren seit der Starkregenkatastrophe geleistet haben.
Dass der Weiterbetrieb des Baustoffspendenzentrums fraglich ist, liegt daran, dass der bisherige Träger, der ASB Rhein-Erft/Düren e.V., das Zentrum bedauerlicherweise nicht mehr weiter finanzieren kann. Einerseits ist es für einen Kreisverband einer Hilfsorganisation nur schwierig darstellbar, die Versorgung von Menschen zweier flutbetroffenener Bundesländern mit Baustoffen sicherzustellen. Andererseits gibt es bereits gute Hilfsangebote des ASB, die verständlicherweise bekannter werden sollten. Zudem ist nach zweieinhalb Jahren die Zeit der akuten Fluthilfe vorbei und es sollte sich auf die Beantragung der Wiederaufbauhilfen fokussiert werden. Ich habe mich in der Vergangenheit deutlich – auch gegenüber dem ASB – für einen Weiterbetrieb des Baustoffspendenzentrums, beispielsweise über den 30.06.2023 hinaus, eingesetzt. Dennoch bleibt die Entscheidung des ASB, sich ab dem Ende des Jahres aus dem Projekt zurückziehen, eine folgerichtige Entscheidung, die ich unterstütze.
Dennoch braucht es einen Erhalt des Baustoffspendenzentrums auch über das Ende des Jahres 2023 hinaus. Bei den vielen Besuchen meiner Mitarbeitern mir und, stellte ich nach wie vor einen sehr hohen Bedarf der Flutbetroffenen fest. Darüber hinaus muss bedacht werden, dass das Baustoffspendenzentrum auch eine soziale Funktion hat; es ist längst ein Ort der Begegnung und des Austausches geworden. Insbesondere traumatisierte Menschen treffen dort auf Leidensgenossen. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass ein erheblicher Teil der Betroffenen keinen Antrag auf Wiederaufbauhilfe stellen wird. Für viele Menschen ist der Antrag auf Wiederaufbauhilfe zu kompliziert und einige Menschen schämen sich auch, staatliche Unterstützung zu erhalten oder sie sind psychisch gar nicht in der Lage Wiederaufbauhilfe zu beantragen. Dieses Problem gibt es nicht nur bei Flutbetroffenen, sondern ich kenne es auch aus der Rentenpolitik. Drum ist es sehr gut, dass es für diese Menschen, die normalerweise durch das Raster der staatlichen Hilfsstrukturen fallen würden, es mit dem Baustoffspendenzentrum NRW in Erftstadt eine Anlaufstelle gibt. Diese Anlaufstelle muss auch noch im kommenden Jahr erhalten bleiben.
Die ehrenamtlichen Kräfte des Baustoffspendenzentrums haben bereits einen neuen Träger gefunden: Das Bauwerk Rodgau. Der neue Träger ist bereit, das Baustoffspendenzentrum, wenn genug Spenden zusammen kommen sollten, weiter zu betreiben. Aktuell sieht es so aus, dass ein Betrieb am ursprünglichen Standort nicht mehr in Frage kommt und ein kleinerer Standort gesucht wird. Damit das Baustoffspendenzentrum erhalten bleiben kann, braucht es Spenden. Daher rufe ich vor allem alle Reichen und diejenigen, die genug oder zu vi4el Geld haben, dazu auf, dass sie an das Baustoffspendenlager spenden mögen. Weitere Informationen und die Möglichkeit, zu spenden, gibt es hier:
https://bauwerk-rodgau.de/rettung-baustoffspenden.
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