Meine Anfrage an die Bundesregierung (hier klicken) macht ganz klar deutlich, dass in Deutschland nur sehr wenige Menschen eine vergleichsweise „hohe“ Rente von der Gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Die Zahlen hat web.de auch in ihrem Artikel aufgegriffen (hier klicken).
Die Antwort der Bundesregierung auf meine Schriftliche Frage zeigt:
Es gibt in Deutschland keine reichen Rentner. Zumindest sind sie nicht durch ihre gesetzliche Rente reich. Nur wenige von ihnen erhalten vergleichsweise hohe Renten von über 2.400 oder 2.500 Euro brutto. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf meine Schriftliche Frage. Demnach erhalten in ganz Deutschland nur 3,1 Prozent der Rentner eine Rente über 2.400 Euro und nur 0,2 Prozent der Rentnerinnen. Bei Renten über 2.500 Euro sind es bei Männern insgesamt 1,8 Prozent und bei Frauen sogar nur 0,1 Prozent.
Diese Zahlen liegen weit unter dem Durchschnittseinkommen in Deutschland von aktuell 3.600 brutto im Monat.
Und wir reden hier von Bruttozahlen. Die Sozialversicherungsabgaben und die Steuern sind bei diesen Rentenbeträgen noch abzuziehen. Durch die nachgelagerte Besteuerung wird die Versteuerung der Renten in Zukunft zudem weiter ansteigen.
Die Antwort auf meine Fragen verdeutlichen diesmal von der anderen Seite, dass die Renten in Deutschland viel zu niedrig sind. Wir LINKEN fordern daher, das Rentenniveau wieder von 48,2 Prozent auf lebensstandardsichernde 53 Prozent anzuheben und dies durch eine einmalige, zusätzliche und außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent im kommenden Jahr zu vollziehen. Das wäre mit moderat steigenden Beiträgen finanzierbar, wie wir in unserem aktuellen Antrag „Gesetzliche Rente stärken“ (Drs.-Nr.: 20/8219) aufgezeigt haben. Aktuell bräuchte es dafür bei einem Durchschnittsverdienst von 3600 Euro brutto nur gut je 36 Euro mehr an Rentenbeiträgen des Beschäftigten und seiner Arbeitgeberin.
Dadurch würden alle rund 26 Millionen Renten steigen. Dies wäre ein wichtiger Beitrag, um Altersarmut gar nicht erst entstehen zu lassen. Mit anderen Worten: Statt Altersarmut: Renten rauf!
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
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