web.de berichtet über die Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales über meine Frage zur gesetzlichen Rente in Deutschland (hier klicken). „Millionen Rentner in Deutschland beziehen weniger als 1.250 Euro netto im Monat ausgezahlt – sie gelten damit statistisch als relativ arm“. In relativer Armut lebt nach nach EU-Definition jede und jeder, die oder der in Deutschland netto über weniger als 1.247 Euro im Monat verfügt.
web.de zitiert weiter aus der Antwort auf meine Frage: „Bei der Rente zeigt sich: Auch eine lange Versicherungszeit schützt nicht zwingend vor relativer Armut. Bei mindestens 35 Versicherungsjahren sind es 3,84 Millionen Renten, die unter 1.250 Euro liegen. Bei 40 Versicherungsjahren sind es 2,84 Millionen und bei 45 Versicherungsjahren noch 1,4 Millionen Renten, die darunter liegen. Die Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 31.12.2022.“
Die beschwichtigenden Kommentare der Bundesregierung zu ihren eigenen Zahlen können nicht zufriedenstellen. Zwar heißt es von Seiten des Ministeriums, „aus der Höhe der Altersrente in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht auf die Höhe des Alterseinkommens geschlossen werden kann, da weitere Einkommen und der Haushaltskontext nicht berücksichtigt sind“. Zugleich bleibt die Bundesregierung aber Zahlen schuldig, wie viele derjenigen Menschen, die monatlich 1.250 Euro oder weniger gesetzliche Rente erhalten, über Einkommen aus einer betrieblichen Alterssicherung verfügen.
Daher bleibt meine auch im Artikel zitierte Forderung wichtig, richtig und dringend: Wir müssen die gesetzliche Rente stärken. Dazu gehört eine außerplanmäßige Rentenerhöhung um zehn Prozent und ein Anheben des Rentenniveaus von aktuell 48,15 Prozent auf 53 Prozent. Das wäre ein erster und wichtiger Schritt gegen die immer stärker zunehmende Altersarmut!
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
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