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Matthias W. Birkwald

Umfrage des VdK zeigt: Gründe, warum Ältere in der Rente noch arbeiten wollen, gehen weit auseinander

VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Spaltung innerhalb der älteren Generation in gut qualifizierte Fachkräfte, die weiterarbeiten können, und diejenigen, die das nicht schaffen“

12.08.2024

Am 11. August hat der Sozialverband VdK Deutschland eine Umfrage zur Erwerbsarbeit im Alter veröffentlicht (klicken, um zur VDK-Seite zu gelangen). Ihr Ergebnis: „Fast jeder Zweite über 50 Jahre kann sich vorstellen, neben der Rente zu arbeiten. Aber: Knapp ein Drittel (30,5 Prozent) davon gibt als Grund an, dass das Geld im Ruhestand nicht reicht.“

Der Umfrage zufolge sind es vor allem Arbeiter, eher Menschen aus den Neuen Bundesländern, eher Menschen mit Hauptschulabschluss oder Mittlerer Reife, die auch nach ihrem Renteneintritt weiterarbeiten wollen, weil ihre Rentenhöhe nicht ausreicht.

Es zeichnet sich damit innerhalb der älteren Menschen und Rentnerinnen und Rentner eine soziale Spaltung ab, so der VdK in seiner Präsentation der Umfrage:  „Die Ergebnisse der Befragung bestätigen die Annahme des VdK, dass die Möglichkeit, neben der Rente zu arbeiten, ungleich verteilt ist: Auf der einen Seite die, die einen hohen Bildungsabschluss und eine Arbeit haben, die gut bezahlt und mit weniger körperlicher Belastung verbunden ist. Und auf der anderen Seite Menschen, die durch ihren niedrigen Abschluss keine gut bezahlten Jobs haben und auf das Weiterarbeiten nach der Rente angewiesen sind. 

Verloren hat dann, wer das etwa wegen Krankheit, Pflege von Angehörigen oder körperlich schwerer Arbeit nicht kann. Es zeichnet sich eine Spaltung der älteren Menschen ab in die gut qualifizierten und gesunden Fachkräfte, die weiterarbeiten können und die Rente als Zusatzeinkommen beziehen, und denjenigen, die das nicht schaffen oder können und auf eine niedrige Rente angewiesen bleiben.“

Dieser Zustand ist ungerecht und unhaltbar. Die gesetzliche Rente muss für ein gutes Leben im Alter reichen. Niemand sollte im Alter aus Not weiter arbeiten müssen! Dazu braucht es ein gesetzliches Rentenniveau von 53 Prozent sowie eine einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente.