1,4 Millionen Rentnerinnen und Rentner arbeiten neben der Rente weiter. Während das einige aus Freude an der Arbeit oder dem Sinn einer Beschäftigung machen, ist für Viele ein Zusammenhang mit dem von der herrschenden Politik heruntergewirtschafteten Rentensystem nicht mehr zu leugnen. „Wer behauptet, Armut - und insbesondere Altersarmut - sei in Deutschland nur ein Randphänomen wird, durch die umfangreiche Zahlensammlung unserer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung eines Besseren belehrt“, so Matthias W. Birkwald, renten- und alterssicherungspolitischer Sprecher der LINKEN im Bundestag.
„In Deutschland lebten im Jahr 2023 18,6 Prozent aller über 65jährigen in Armut (2020 waren es immerhin nur 16,1 Prozent und 2010 nur 12,1 Prozent). Ältere Frauen waren mit 20,2 Prozent überproportional stark von Altersarmut betroffen“, so der Kölner Bundestagsabgeordnete weiter.
„Ein besonders hohes Armutsrisiko“, zitiert Matthias W. Birkwald die Antwort auf die Kleine Anfrage weiter, „haben alleinstehende Frauen im Alter und chronisch kranke Menschen mit einer dauerhaften Erwerbsminderung zu tragen: 1,6 Millionen Frauen, mussten von nur einer Rente in Höhe von 954 Euro leben.“
Ungefähr jede sechste Erwerbsminderungsrente führte direkt zum Sozialamt.
Als erschreckendste Ergebnis bezeichnet Rentenpolitiker Birkwald, dass von fast acht Millionen Rentnerinnen und Rentnern, die eine Rente mit langen Versicherungszeiten von über 40 Jahren erhalten, mehr als ein Drittel nur eine Rente unter 1250 Euro (vor Steuern!) ausgezahlt bekamen.
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