Aus dem Bericht der Veranstalter:
Der rentenpolitische Sprecher der LINKEN im Bundestag, Matthias W. Birkwald MdB, begeisterte mit seinem sachkundigen Vortrag zu dem Thema des Abends: Statt Altersarmut: Renten rauf!
Worum ging es in dem Vortrag?
Den Lebensstandard zu sichern und Altersarmut zu bekämpfen war das zentrale Versprechen der gesetzlichen Rente seit ihrer Einführung. Dieses Versprechen wurde aber spätestens seit den 2000er Jahren mehrfach gebrochen. Heute muss man sich wegen vieler Rentenkürzungen, Abschlägen und der Rente erst ab 67 bereits als junger Mensch um die eigenen Rentenansprüche Sorgen machen. Auch viele mittelalte Menschen sind besorgt - ganz besonders dann, wenn sie arbeitslos oder krank werden.
Und heute müssen zu viele Rentnerinnen und Rentner nicht nur im Pflegefall, sondern bei jeder Preis- oder Mieterhöhung oder einem neuen Medikament nachrechnen, ob sie sich das alles noch leisten können.
Matthias W. Birkwald stellte dar, dass schon die Absenkung des Rentenniveaus von 53 Prozent auf 48 Prozent die Altersarmut verdoppelt hat. Er warnte davor, dass ohne Stabilisierung des Rentenniveaus das Rentenniveau mittel- bis langfristig auf unter 45 Prozent sinken wird. Birkwald erläuterte, dass selbst 48 Prozent nicht ausreichend sind und dass daher das Rentenniveau wieder auf lebensstandardsichende 53 Prozent angehoben werden muss.
Matthias W. Birkwald setzt sich mit dem Rentensystem seit mehr als drei Jahrzehnten auseinander. In seinem Vortrag mit PowerPoint-Präsentation verdeutlichte Matthias W. Birkwald MdB, wie die Rente reformiert werden kann, sodass sie ihre ursprünglichen Versprechen wieder erfüllen kann:
Er belegte, u. a. mit Hinweis auf ein verfassungsrechtliches Gutachten der LINKEN im Bundestag, dass EINE universelle, leistungsfähige und verlässliche gesetzliche Rente für alle Menschen mit Erwerbseinkommen möglich und nötig ist. Dazu soll auch die Beitragsbemessungsgrenze verdoppelt und hohe Renten abgeflacht werden.
Ein Blick auf die Rentensysteme in europäischen Nachbarländern rundete den Überblick ab:
In der Schweiz gibt es ab 2026 dreizehn Rentenzahlungen.
In Österreich gibt es bereits jetzt jährlich vierzehn Rentenüberweisungen.
Die Teilnehmenden waren ganz bei der Sache: Ihre Fragen während des Vortrags wurden mit großer Sachkenntnis beantwortet.
Es gab zahlreiche engagierte Beiträge während der anschließenden Diskussion.
Der Beifall für den Referenten zeigte eindeutig:
Dies war ein informativer Abend mit einem außergewöhnlichen Referenten, der die Anwesenden von der ersten bis zur letzten Sekunde fesseln konnte.
Das Fazit des Abends
Unser Rentensystem kann und muss grundlegend reformiert werde – zum Nutzen aller Mitbürgerinnen und Mitbürger.
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