Auf Anfrage von Matthias W. Birkwald behauptete das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dass 660.000 über 65-Jährige im vergangenen Jahr mit Nebenjobs ihre Rente aufbessern mussten. Das sind 53 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Denn das Bundesministerium für Arbeit und Soziales begrenzte die Gruppe der 65-Jährigen und Älteren auf die Gruppe der ab 65- bis unter 75-Jährigen.
Aufgrund eines Hinweises des Arbeitsmarktforschers Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e.V. (BIAJ) hat Matthias W. Birkwald sich die Daten direkt von der Bundesagentur für Arbeit besorgt und nachgerechnet. Seine Berechnungen ergaben: Das BMAS hat mit der willkürlichen Altersgruppenbeschränkung 108.423 minijobbende Menschen ab 75 Jahren unterschlagen. Statt mehr als 660.000 Menschen gehen also knapp 770.000 Menschen im Rentenalter einem Mini-Job nach.
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