"Die Bundesarbeitsministerin versagt im Kampf gegen die drohende Altersarmut auf ganzer Linie. Sie unternimmt nichts gegen den sich ausbreitenden Niedriglohnsektor oder die sich verfestigende Langzeitarbeitslosigkeit und hält an der Absenkung des Rentenniveaus samt der Rente erst ab 67 fest. Stattdessen will sie mit der Zuschussrente Trostpflaster an jene verteilen, die durch das Hartz IV-System in schlecht bezahlte Jobs gedrängt worden sind. Und ihre Kombirente für Frührentnerinnen und Frührentner ist das kaum kaschierte Eingeständnis, dass die meisten Menschen es einfach nicht schaffen, bis zum Alter von 67 Jahren einen guten Job zu haben.
Die Rente muss wieder den Lebensstandard sichern und zuverlässig vor Armut schützen. Deswegen müssen alle Kürzungsfaktoren in der Rentenformel gestrichen und die Rente erst ab 67 zurückgenommen werden. Das Geld für erste Schritte in dieser Richtung ist vorhanden: Statt die Überschüsse in der Rentenkasse wie angekündigt für eine minimale Senkung des Beitragssatzes zu verwenden, muss das Geld in die Armutsbekämpfung fließen. Eine Beitragssatzsenkung auf 19,6 Prozent brächte den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Durchschnitt 3,80 Euro mehr pro Monat. Bei einem Beitrag von 19,2 Prozent ergäbe sich eine Entlastung von 8,80 Euro. Der Rentenversicherung würden dadurch jedoch rund acht Milliarden Euro für den Kampf gegen Altersarmut fehlen."
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022