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Matthias W. Birkwald

Rituelle Heuchelei bei der Rente erst ab 67

05.01.2012

"Die Kritik von Andrea Nahles und Horst Seehofer an der Rente erst ab 67 ist restlos unglaubwürdig. Jahr für Jahr dieselbe rituelle Heuchelei: Erst wird vollmundig Widerstand gegen die Heraufsetzung des Renteneintrittsalters angekündigt, dann wieder fleißig an der Durchsetzung der Rente erst ab 67 gearbeitet. Hätten die Abgeordneten von CDU, CSU und SPD diese Rentenkürzung per Gesetz wirklich verhindern wollen, hätten sie im Dezember im Bundestag dem Antrag der LINKEN zustimmen können", erklärt Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Birkwald weiter:

"Die Forderung der Grünen, die Unternehmen sollten mehr ältere Menschen beschäftigen, ist blauäugig. Dieser Appell wird kaum Gehör finden. Für fast alle Betroffenen wird die Rente erst ab 67 zu einer Rentenkürzung werden. Darum muss sie umgehend ausgesetzt und zurückgenommen werden. Was wir brauchen, ist mehr gute Arbeit, also sozialversicherungspflichtige, altersgerechte und vor allem gut bezahlte Beschäftigung – und zwar für Jung und Alt. Die Grünen jedoch sind mitverantwortlich für Hartz IV, Minijobs und Leiharbeit und gerade kein Garant für gute Arbeit.

Im Übrigen ist auch die demografische Entwicklung kein Grund dafür, die Regelaltersgrenze anzuheben, denn bereits heute können viele Beschäftigte freiwillig so lange arbeiten, wie sie wollen. Sie erhalten dann einen Zuschlag von 0,5 Prozent pro Monat auf die Rente. Diese Regelung ist gut. Allen, die es nicht bis 67 schaffen, die Rente um 0,3 Prozent pro Monat zu kürzen, ist hingegen unnötig, unfair und ungerecht."