Liebe Kollegin Kökmen,
liebe Kolleginnen und Kollegen von Schlecker in Köln,
im Kampf für den Erhalt Eurer Arbeitsplätze übermitteln wir Euch als Kölner Bundestagsabgeordnete der LINKEN unsere uneingeschränkte Solidarität!
Angesichts der drohenden Massenentlassung von rund 12.000 Verkäuferinnen bei Schlecker sehen wir die Politik in einer Mitverantwortung für den Erhalt der Arbeitsplätze.
Wochenlang hat die Bundesregierung Euch im Regen stehen lassen. Damit muss Schluss sein, und dafür werden wir uns auch im Bundestag einsetzen. Am kommenden Donnerstag, dem internationalen Frauentag am 08. März, wird der LINKE-Antrag „Schlecker-Verkäuferinnen unterstützen“ gegen 17.00 Uhr im Bundestag debattiert werden.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen stiehlt sich mit dem Hinweis auf die angeblich glänzenden Arbeitsmarktchancen im Einzelhandel aus der Verantwortung. Das empfinden wir als zynische Missachtung Eurer Arbeit und Eurer Sorgen um die wirtschaftliche Existenz.
Diese Blockadehaltung muss überwunden werden: Wir LINKEN wollen ein Zukunftskonzept, das nicht auf einen Kahlschlag setzt, sondern möglichst viele Filialen und Arbeitsplätze erhalten soll. Dieses Konzept soll gemeinsam mit Beschäftigten, der Gewerkschaft ver.di und Anderen erarbeitet werden. Dafür sollen auch staatliche Hilfsgelder möglich sein, wobei die Belegschaft, anders als bisher im Unternehmen, entscheidend mitbestimmen soll. Wichtig ist auch, die Nahversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. Um Zeit für ein alternatives Zukunftskonzept zu gewinnen, soll das Insolvenzgeld von drei auf sechs Monate verlängert werden.
Nicht Anton Schlecker sondern Tausende von Verkäuferinnen und Verkäufer haben Schlecker aufgebaut und ein großes Vermögen geschaffen. Die Beschäftigten haben deshalb ein Recht mitzubestimmen, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll.
Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die Wahl eines Betriebsrates auch im Kölner Schlecker-Bezirk I und wünschen den neu gewählten Kolleginnen und Kollegen, Erfolg, Mut und Kraft für ihre Arbeit.
Damit unsere Solidarität praktisch werden kann, sind wir gerne bereit, im Rahmen unserer Möglichkeiten Eure Aktionen auch öffentlich zu unterstützen.
Mit solidarischen Grüßen
Matthias W. Birkwald (MdB) und Ulla Lötzer (MdB)
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