„Die betriebliche Altersvorsorge zu stärken wird das Problem drohender Altersarmut nicht lösen, denn derzeit haben nur 55% der Beschäftigten im Westen und 35% im Osten eine solche zusätzliche Altersvorsorge. In Zeiten sinkender Tarifbindung und sich immer weiter ausbreitenden Niedriglöhnen kann auf diese Weise die falsche Rentenpolitik der vergangenen Jahre nicht korrigiert werden.
Die von der SPD ebenfalls vorgeschlagene Mindestrente in Höhe von 850 Euro für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mindestens 35 Jahre eingezahlt haben, ist halbherzig und hat nichts mit der Bekämpfung von Altersarmut zu tun, denn sie liegt zum Einen unter den wichtigsten Armutsrisikogrenzen und zum Anderen werden es gerade die von Altersarmut besonders bedrohten Frauen oft nicht schaffen, 35 Beitragsjahre nachzuweisen. Auch für Menschen im Rentenalter muss der Art. 1 GG gelten: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Darum fordert DIE LINKE eine einkommens- und vermögensgeprüfte armutsfreie Solidarische Mindestrente, damit niemand in Zukunft im Alter von weniger als 1050 Euro leben muss.
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Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022