"Riester wirkt – allerdings nicht zu Gunsten der Versicherten, sondern allein zum Wohle der Versicherungsunternehmen" kommentiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, die Ergebnisse einer Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW). Birkwald weiter:
"Es ist einfach skandalös. Wie schon bei Hartz IV betreiben die Riester-Parteien in wechselnder Zusammensetzung eine Politik ins Blaue hinein. Die Riesterei ist intransparent, viel zu teuer, oft schlechter als unsubventionierte Altersvorsorge, und sie leistet deutlich weniger als die gesetzliche Rentenversicherung. Das alles wurde bisher mit neun Milliarden Euro subventioniert. Das sind Mittel, die einer Politik für einen solidarischen Ausgleich in der gesetzlichen Rentenversicherung fehlen", kritisiert Birkwald.
Hintergrund-Info:
Der DIW-Wochenbericht 8/2010 bemängelt die schlechte Vergleichbarkeit der Riester-Produkte, Intransparenz bei den Kosten und dass die Anbieter ihren Informationspflichten nur bedingt nachkommen. Wissenschaftlerin Kornelia Hagen bezeichnet die Aussagen der Bunderegierung zum Erfolg der Riester-Rente sogar als "Erfolgsmeldungen ohne Fundament".
Link: Presseinformationen des DIW zu zehn Jahren Riester-Rente.
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