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Matthias W. Birkwald

Mütterrente allein reicht nicht im Kampf gegen Altersarmut

28.01.2013

„Die CDU will ihre eigene Unfähigkeit und Untätigkeit den Oppositionsparteien in die Schuhe schieben. Und die CSU will mit der Mütterente nur die Löcher stopfen, die sie mit dem Betreuungsgeld selbst gerissen hat“, so Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zu den Bemerkungen der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hinsichtlich einer möglichen Kooperation von SPD und Grünen mit der LINKEN im Bundesrat gegen die Lebensleistungsrente und der Behauptung des CSU-Generalsekretärs Alexander Dobrindt, mit der Mütterrente einen Großteil der Altersarmut lösen zu können. Birkwald weiter:

„Die CSU hat jeglichen Realitätsbezug verloren. Denn so wichtig und richtig die sogenannte Mütterrente ist, so wenig wird mit ihr allein Altersarmut bekämpft werden können. Ein Blick in die Statistiken der Deutschen Rentenversicherung zeigt das eindeutig: Westdeutsche Frauen kämen dabei nicht einmal in die Nähe einer Rente auf Grundsicherungsniveaus von 707 Euro, während ostdeutsche Frauen zwar oberhalb des Grundsicherungsniveaus, aber nach wie vor unter der Armutsrisikoschwelle von 952 Euro lägen. Wenn vor 1992 geborene Kinder genauso gut in der Rente anerkannt würden wie nach 1992 geborene Kinder, brächte das westdeutschen Frauen 50,99 Euro netto und ostdeutschen Frauen 45,30 Euro netto mehr Rente pro Monat. Durchschnittlich erhalten westdeutsche Frauen mit Kindern, die 2011 in Rente gegangen sind, 469,73 Euro netto. Zuzüglich der besseren Mütterente hätten sie dann 521 Euro. Ostdeutsche Frauen hätten dann 721 Euro. Es wird also Zeit für eine echte Solidarische Mindestrente in Höhe von 1050 Euro.“