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Matthias W. Birkwald

Kühe aufblasen, um mehr Milch zu erhalten: Rente erst ab 70

Pressemitteilung von Matthias W. Birkwald

07.07.2010

"Das gleicht dem Versuch, Kühe aufzublasen, um mehr Milch zu erhalten", kommentiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, den Vorschlag der EU-Kommission, die Rente erst ab 70 einzuführen. "Im Durchschnitt müssen Rentnerinnen und Rentner durch Abschläge bei den Renten bereits heute auf 25.000 Euro verzichten, weil sie deutlich vor 65 in Rente gehen müssen. Rente erst ab 70 wäre mit einer dramatischen Senkung des Rentenniveaus verbunden und würde grassierende Altersarmut provozieren." Birkwald weiter:

"Mit der Anhebung der Altersgrenze auf 70 würde in Deutschland eine seit mehr als zwanzig Jahren systematisch betriebene Rentenkürzungspolitik noch einmal verschärft. Im Jahr 2030 wird das Rentenniveau um ein Viertel geringer sein als im Jahr 1998. Noch mehr Rentnerinnen und Rentner werden Abschläge von ihrer Rente hinnehmen müssen. Bereits heute betrifft dies in den alten 46,6 und in den neuen Bundesländern 68,5 Prozent der Rentnerinnen und Rentner. Bei den Bergleuten, Keramikern, Chemiearbeitern und Elektrikern sind sogar 70 Prozent betroffen.

Wer heute in Rente geht, ist durchschnittlich 63,2 Jahre alt. Das hat harte Konsequenzen: Wer vor dem 65. Lebensjahr in den Ruhestand geht, erhält weniger Rente. Im Durchschnitt sind es 115 Euro Monat für Monat – bis zum Lebensende."