Was Bund und Länder beim U3 – Ausbau seit Einführung des Rechtsanspruchs 2007 verpennt und unzureichend finanziert haben, das darf nicht kurz vor Toresschluss auf Kosten der Beschäftigten und auf Kosten der Spiel-, Förder- und Arbeitsbedingungen in der Kinderbetreuung übers Knie gebrochen werden.
Schon jetzt sind Gruppen mit 21 zum Teil unter-dreijährigen Kindern und nur zwei Fachkräften keine Seltenheit! Unter diesen Bedingungen leidet die Qualität der Betreuung, und die Überlastung von Erzieher_innen, Kinderpfleger_innen und Sozialpädagog_innen führt zu Stress und hohem Krankenstand. Und in den städtischen Kitas will die Stadt Köln als Arbeitgeberin diese Situation noch verschärfen: Ohne Personal- und Mittelaufstockungen sollen die ohnehin zu großen Gruppen noch einmal um 10 % vergrößert werden.
Matthias W. Birkwald, Abgeordneter der Bundestagsfraktion DIE LINKE aus Köln hierzu: „Das gilt es zu verhindern. Wir wissen: Gute Bildung und Förderung in Kindertagesstätten ist nur mit kleinen Gruppen, einer besseren Fachkraft-Kind-Relation und guten Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten möglich. Kinder brauchen Verlässlichkeit, Fürsorge und individuelle Förderung, nicht übergroße Gruppen auf beengten Räumen mit wenig Personal. Für Ihren Einsatz dafür, werte Kolleginnen und Kollegen, gilt unsere volle Solidarität.“
„Gute Betreuung braucht gute Arbeit: Gesellschaftlich überfällig ist eine Aufwertung der als klassische Frauenberufe unterbewerteten Erzieherberufe. Auf der Grundlage einer sozial gerechten Steuerpolitik muss der Bund über 2014 hinaus ausreichende Investitionsmittel bereitstellen, und in den Ländern brauchen wir ein gute und vollständig finanzierte neue Kinderbetreuungsgesetze.“ fordert Ulla Lötzer, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die LINKE.
Mit solidarischen Grüßen
Euer(e) und Ihr(e) Matthias W. Birkwald und Ulla Lötzer, MdB
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Nachbericht zur U3-Demo am 19. April 2013 in Köln:
Nach einer Betriebsversammlung der städtischen Kindergärten zogen mehr als 2.000 Beschäftigte von Deutz in die Innenstadt zum Alter Markt. Bei der Abschlusskundgebung sprachen Betriebsräte von verschiedenen Kindertageseinrichtungen und der Ver.di Vorsitzende Frank Bsirske. Meine Wahlkreismitarbeiterin und Sprecherin der LINKEN Ratsfraktion, Gisela Stahlhofen, war persönlich vor Ort und übermittelte unsere uneingeschränkte Solidarität.
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