Am vergangenen Samstag, 22.06.2013 fand eine europaweit zentrale Großkundgebung zur Solidarität mit den Aktivist_innen der Türkei in Köln statt.
Mehr als 40.000 Menschen folgten dem Aufruf der "Alevitischen Gemeinde Deutschlands" und kamen zum Heumarkt. Mehrere Vertreter_innen der LINKEN in Köln, der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, Linksjugend ['solid] und LINKE. SDS waren vor Ort und haben ebenfalls ihre Solidarität kundgetan. Gregor Gysi (Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Deutschen Bundestag), Matthias W. Birkwald (MdB), Sevim Dagdelen (MdB), Jürgen Klute (MdEP) und Yesim Yesil-Bal, LINKE Bezirksvertreterin in Köln Ehrenfeld grüßten die Demonstrierenden von der Bühne aus. Sie verurteilten die willkürliche Polizeigewalt gegen die Protestierenden in der Türkei und forderten die Bundesregierung auf, die polizeiliche, geheimdienstliche und militärische Zusammenarbeit mit der Türkei einzustellen.
Am 28. Mai begannen die Proteste in Istanbul mit friedlichen Demonstrationen gegen ein Bauprojekt auf dem Gelände des Gezi-Parks in Istanbul. Inzwischen haben sich die demokratischen Proteste sowohl innerhalb der Türkei als auch weltweit, z.B. in Brasilien, ausgeweitet. Es geht schon lange nicht mehr allein um Abholzung der Bäume im Gezi-Park, sondern, es ist ein Schrei nach mehr Demokratie und Freiheit, gegen autoritäre Machtpolitik und Unterdrückung - in der Türkei und anderenorts.
Derya Kilic, persönliche Mitarbeiterin von Matthias W. Birkwald (MdB) und stellv. Landesvorsitzende der LINKEN NRW, war in der vergangenen Woche mit einer Delegation in Istanbul und hat die Proteste vor Ort beobachtet und sich mit der Protestbewegung solidarisiert. Dabei wurde auch sie Opfer des brutalen Vorgehens der türkischen Polizei. Nach ihrer Rückkehr beschreibt sie ihre Beobachtungen mit folgenden Worten: ,,Schon am Abend meines Ankommens in Istanbul wurde der Gezi-Park gewaltsam geräumt. Die Polizei schoss mit Tränengas direkt auf die Menschenmenge im Park. Zu dem Zeitpunkt befanden sich auch Kinder und ältere Menschen vor Ort. Wir empfanden uns wie in einem Bürgerkrieg!" Ministerpräsident Erdogan hatte einige Tage zuvor schon angedroht, den Gezi-Park notfalls mit Gewalt räumen zu lassen.
Seit Beginn der Proteste in der Türkei gibt es bereits mindestens vier Tote, tausende Verletzte und Massenverhaftungen. Eine solche Vorgehensweise erinnert eher an Diktaturen oder autoritäre Regime, denn an ein sich demokratische nennendes Land. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt allen Verletzten und den Hinterbliebenen. DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf, alles dafür zu tun, dass die türkische Regierung den Weg der Gewalt verlässt.
Die Rede von Dr. Gregor Gysi als Video anschauen: www.youtube.com/watch
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