Fassungslos stehen wir vor der Nachricht, dass heute unserer ehemaliger Parteivorsitzender und unser ehemaliger Chef Lothar Bisky plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen wurde. Unser Beileid und unsere volle Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Freundinnen und Freunden.
Mit Lothar Bisky verlieren wir einen warmherzigen Menschen, der immer ein offenes Ohr und einen guten Rat für seine Freund_innen, seine Genoss_innen und seine Mitarbeiter_innen hatte. Lothar Bisky war ein besonderer Politiker. Er war bescheiden, ehrlich, zurückhaltend und er stand immer fest mit beiden Beinen auf dem Boden. Ob Genossin, Wissenschaftskollege oder politischer Gegner, Lothar ging mit den Menschen respektvoll und höflich um. Und dennoch war er sehr stark und ausgesprochen durchsetzungsfähig. Oft hat er auch für "seine Partei" den Karren aus dem Dreck gezogen, wie er es formulierte. Er war immer da, wenn die PDS oder später DIE LINKE ihn brauchte. Ohne ihn gäbe es DIE LINKE nicht. Der überzeugte Europäer und demokratische Sozialist Lothar Bisky war politischer Gestalter, Lenker und Vermittler. Dafür opferte er auch schon mal seinen persönlichen Frieden. Er kämpfte unablässig für Freiheit, Würde, Solidarität und für soziale Gerechtigkeit. Diese Werte waren ihm ein politisches und ein persönliches Anliegen. Dafür steht seine ganze Biografie. Darum wird er als ehemaliger Rektor der Filmhochschule Babelsberg noch heute von seinen damaligen Studierenden verehrt.
Sein Humor, sein Lachen und sein politischer Rat werden uns sehr fehlen.
Wir trauern um Lothar Bisky, der am 17. August 72 Jahre geworden wäre.
Matthias W. Birkwald, Esther Hempel, Büroleiter und Sachbearbeiterin im Bundestagsbüro und Stephan Wende, Wahlkreismitarbeiter von Prof. Dr. Lothar Bisky von 2005 bis 2009.
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