"Es ist nur noch beschämend, Beschäftigten mit Phasen der Arbeitslosigkeit nach einem langen Berufsleben den Zugang zur Rente ab 63 bzw. 65 Jahren zu verwehren. Was unterscheidet die Lebensleistung eines Menschen, der viermal ein Jahr arbeitslos war, von der Lebensleistung eines Menschen, der einmal im Leben vier Jahre arbeitslos war? Gerade am Ende des Arbeitslebens ist doch die Gefahr, nach einer Entlassung nicht wieder eingestellt zu werden, hoch.
Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren bis zu 75.000 ältere Hartz-IV-Beziehende von der Arbeitsagentur in die Zwangsverrentung geschickt. Deshalb geht die Debatte um eine drohende Welle von Frühverrentungen völlig an der Realität vorbei. Arbeitgeber und die Bundesregierung haben versagt, wenn im Alter von 64 nur noch 11,4 Prozent sozialversicherungspflichtig und in Vollzeit arbeiten (2013). In der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren ist auch die Arbeitslosigkeit von 5,3 Prozent (2009) auf 8,4 Prozent (2013) stark angestiegen. Fast die Hälfte dieser 216.000 arbeitslosen Älteren ist langzeitarbeitslos. Diese Menschen dürfen nicht doppelt bestraft werden. Deshalb fordert DIE LINKE, alle Zeiten der Arbeitslosigkeit anzuerkennen."
Aktueller denn je: Ausführliches Interview im „Versicherungsboten“ zu allen wichtigen Fragen rund um die gesetzliche und die private Rente
Bundestagsrede in der Orientierungsdebatte am 26. Januar 2022