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Matthias W. Birkwald

Zeit für eine Kehrtwende: Glaubwürdigkeit der gesetzlichen Rente wiederherstellen

02.12.2014

"Norbert Blüm hat Recht: Das sinkende Rentenniveau untergräbt die Glaubwürdigkeit der gesetzlichen Rente. Wir brauchen eine radikale Kehrtwende, wenn die gesetzliche Rente auch noch 150 Jahre alt werden will", kommentiert Matthias W. Birkwald die 125-Jahrersfeier. Der rentenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE sagt weiter:



"Bei der Einführung der Rentenversicherung im Kaiserreich hatten zwölf Beschäftigte einen Rentner bzw. eine Rentnerin finanziert, in der Ära Adenauer waren dazu noch sechs nötig gewesen, heute reichen drei. Die steigende Arbeitsproduktivität machte das möglich.

Deshalb gilt im Prinzip auch für die Zukunft: Eine auskömmliche gesetzliche Rente wäre finanzierbar, wenn wir Niedriglöhne und prekäre Arbeit zurückdrängten, alle Erwerbstätigen einzahlen ließen und die unsinnige und milliardenschwere Riester-Förderung abgeschafft werden würde. Wenn zusätzlich noch auf kurzfristige Beitragssenkungen verzichtet und die 'Mütterrente' aus Steuergeldern finanziert würde, dann hätten wir auch das Geld, um das Rentenniveau deutlich anzuheben und die Abschläge bei den Erwerbsminderungsrenten für Kranke abzuschaffen."