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Matthias W. Birkwald

Grundrente darf nicht an Planlosigkeit scheitern

Der Zahlensalat, den Union und SPD jetzt zur Finanzierung der sogenannten Grundrente anrichten, ist absolut unwürdig!

10.05.2019

„Der Zahlensalat, den Union und SPD jetzt zur Finanzierung der sogenannten Grundrente anrichten, ist absolut unwürdig“, kritisiert Matthias W. Birkwald, rentenpolitsicher Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Birkwald weiter: 

„Der Finanzminister befeuert erst mit seinem Festhalten an der Schwarzen Null und einer Voodoo-Steuerschätzung die völlige Fehleinschätzung, dass wir kurz vor einer Staatspleite stünden.

Der Sozialminister will sich ein paar hundert Millionen von der Arbeitslosenversicherung und von der Krankenversicherung zusammenkratzen, die er nie bekommen wird.

Die Union pocht auf einmal auf eine Steuerfinanzierung, die sie bei der sogenannten Mütterrente immer abgelehnt hat, und sie blockiert das ganze Grundrentenprojekt mit ihrer ungerechtfertigten Forderung nach einer Bedürftigkeitsprüfung für das Existenzminimum. 

Anscheinend hat die große Koalition komplett den Durchblick verloren. Mit diesem Chaos kann sich keine der beiden Parteien profilieren, sondern beide können nur verlieren, da sie sich weigern, Altersarmut und Niedriglöhne zu bekämpfen.

DIE LINKE fordert die ‚Rente nach Mindestentgeltpunkten‘ zu entfristen und vollständig aus Steuern zu finanzieren.

Wenn die Schwarz-Rote Koalition die Kosten für die ‚Grundrente‘ langfristig und nachhaltig drücken will, muss sie den Niedriglohnsektor wirksam austrocknen und den gesetzlichen Mindestlohn zügig auf 12 Euro anheben.

Ich fordere die Rechenkünstler und Rechenkünstlerinnen im Finanzministerium und im Arbeitsministerium auf, dazu eine qualifizierte Schätzung vorzulegen.

Der unwürdige Streit, der auf dem Rücken der Menschen ausgetragen wird, muss endlich beendet werden."